Dieser Artikel erschien im Original im englischen happiness Magazin
Du stellst dir den Redakteur des englischsprachigen happiness.com-Magazins vielleicht so vor, dass er jeden Morgen nach einer erholsamen Nacht mit einem Grinsen im Gesicht glücklich aus dem Bett springt und voller großer Absichten in den Tag startet. Es sei dir verziehen, aber ich kann dir versichern: Dem ist nicht so! Tatsächlich ist Glück für mich die meiste Zeit eher eine Wahl, als mein natürlicher Seinszustand.
Auch ich bin, wie wir alle, nicht immer glücklich (seien wir ehrlich, das wäre auch einfach merkwürdig). In der Realität bedeutet authentisches Glück für mich nicht das Fehlen negativer Gefühle wie Trauer und Schmerz. Für mich bedeutet es die Fähigkeit, ein breites Spektrum an Emotionen zu erfahren während ich versuche, die positiven Dinge in meinem Leben zu schätzen und mich auf diese zu konzentrieren.
Der Psychologin Sonja Lyubomirsky zufolge, sind ungefähr 50 Prozent unseres natürlichen Glücksniveaus genetisch bedingt (unser sogenannter Sollwert des Glücks). Ich glaube, mein eigener Sollwert war von Natur aus eher im unteren Teil der Skala angesiedelt. Aber durch viel Übung konnte ich ihn mit der Zeit nach oben verlegen. Ich musste beständig die Entscheidung treffen, glücklich zu sein, auch wenn meine Situation und Lebensumstände mir etwas anderes sagten.
Die Entscheidung, glücklich zu sein, bedeutet auch, ständig daran zu Arbeiten. Denn es ist keine Selbstverständlichkeit, glücklich zu sein. Tatsächlich musste ich trainieren, um glücklichere Gedanken zu haben. Denn auch ich hatte, wie Millionen andere Menschen, mit Phasen von Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen. Ich hatte Phasen mit lähmenden Panikattacken und ständigem Grübeln, die meine geistige Gesundheit und meine Glücksgefühle in Mitleidenschaft gezogen haben.
Dabei habe ich gelernt, dass diese Probleme weder mich noch meine Stimmung bestimmen sollten. In der Tat kann ich Glück trotz allem immer noch als eine Wahl sehen, aber es erfordert Konzentration und Anstrengung, um positiv zu bleiben (und natürlich professionelle Hilfe oder Medikamente, wenn dies angebracht ist).
Die meisten Menschen gehen durch das Leben und denken, dass sie Glück und Zufriedenheit erlangen, wenn sie Erfolg haben oder ihnen etwas Gutes passiert. Beispielsweise eine Gehaltserhöhung oder 100 neue Likes in ihrem neuesten Instagram-Beitrag. Große Teile der Bevölkerung wissen nicht, das Glück eine Wahl ist, sondern gehen mit der Erwartung durch das Leben, dass ihnen das Glück vor die Füße fällt, wenn sie nur die richtigen Ziele erreichen.
50 Prozent unseres Glückssollwert sind genetisch festgelegt - was bedeutet, wir bestimmen über 50 Prozent selbst!
Ralph Marston hat einmal gesagt: „Glück ist eine Wahl, kein Ergebnis. Nichts wird dich glücklich machen, bis du dich entscheidest, glücklich zu sein. Niemand wird dich glücklich machen, es sei denn, du entscheidest dich, glücklich zu sein. Dein Glück wird nicht zu dir kommen. Es kann nur von dir kommen."
Die Wissenschaft zeigt, dass die Art der sofortigen Freude uns nicht wirklich glücklich macht (jedenfalls nicht auf lange Sicht). Tatsächlich gibt es keine magische Pille, um Glück zu finden. Eines ist jedoch mit Sicherheit erforderlich, um das Wohlbefinden zu steigern, und das ist Arbeit. Arbeit? Oh je! Davor fürchte ich mich doch. Aber weil Glück eine Wahl ist, muss konsequent mit Mühe, Sorgfalt und Engagement an dieser Wahl gearbeitet werden.
Tatsächlich glaube ich, dass der Kern der Sache die Arbeit ist, die du in dein Glück gesteckt hast. Du musst dich darauf einlassen, glücklich zu sein. Du musst es zur Priorität werden lassen, dich darauf konzentrieren und so diszipliniert wie möglich bleiben, auch an diesen dunklen und schwierigen Tagen – besonders an diesen dunklen Tagen!
Es hört sich unglaublich an, aber es gibt Erhebungen darüber, dass wir jeden Tag bis zu 35.000 bewusste und unbewusste Entscheidungen treffen. Angefangen bei scheinbar belanglosen Dingen wie der Auswahl von Lebensmitteln und Kleidung, bis hin zu größeren Dingen, wie zum Beispiel, wen man liebt, wie man seine Freizeit verbringt, ob man in eine andere Stadt zieht oder den Job kündigt.
Einige unserer Entscheidungen stellen sich als großartig heraus, andere dagegen nicht. Gemeinsam ist all diesen Entscheidungen jedoch, dass sie auf unserem tiefen Wunsch beruhen, glücklich zu sein.
Diese Entscheidungen sind Teil unserer „Lebensaktivität“. Wie bereits erwähnt, macht unsere Genetik ungefähr die Hälfte unseres gefühlten Glücks aus. Der Rest hängt von unseren Umständen (10 Prozent) und dieser sogenannten „Lebensaktivität“ (40 Prozent) ab.
„Glück ist eine Wahl, kein Ergebnis. Nichts wird dich glücklich machen, bis du dich entscheidest, glücklich zu sein.“ Ralph Marston
Während wir zwar unsere Lebensumstände nicht immer kontrollieren können, haben wir jedoch mehr Kontrolle über unsere Lebensaktivität. Und wenn diese Lebensaktivität für fast 40 Prozent unseres Glücks verantwortlich sein soll, können wir uns darauf konzentrieren, hier bessere Entscheidungen zu treffen, um unser Glück zu steigern. Tatsächlich können wir sogar die Wahl treffen, uns dazu zu entscheiden, glücklich zu sein!
Okay, ich höre schon, was du vielleicht denkst: All dies ist leichter gesagt als getan. Das Leben ist hart. Es läuft mal schlecht. Es kommt etwas dazwischen. Das stimmt, im Leben werden wir viele herausfordernde Dinge erleben. Und wir wissen, dass die einzige Gewissheit die Veränderung ist und wir immer auf Schwierigkeiten und Umbrüche stoßen werden.
Aber das bedeutet nicht, dass alles Leben schlecht ist, es bedeutet nur, dass das Leben nicht einfach ist. Und dennoch entsteht Glück nicht durch deine Umstände oder Situation. Glück kommt von einer Wahl, die du in dir triffst.
Wie ich bereits sagte, muss ich ständig daran arbeiten, um glücklich zu sein. Tatsächlich jeden Tag. Ich musste mein Gehirn trainieren, sich für Glück zu entscheiden, selbst wenn meine Lebensumstände für das Gegenteil sprachen. Ich glaube, ich habe meinen natürlichen Glückssollwert gesteigert, indem ich bestimmte „glücks-steigernde“ Aktivitäten durchgeführt habe. Wenn du Schwierigkeiten hast, den Kern deines Glücks auszumachen, nimm diese acht wissenschaftlich fundierten Tipps in dein tägliches Leben auf. Wenn du dran bleibst und richtig Arbeit reinsteckst, solltest du bald Ergebnisse sehen und dich glücklicher fühlen.
Egal wie schlecht es im Leben aussieht, es gibt immer etwas Positives, auf das du deinen Fokus legen kannst. Es könnte die Tatsache sein, dass du einen Ort zum Leben hast, etwas zum anziehen oder so scheinbar selbstverständliche Dinge wie das Augenlicht und Beine die dich tragen. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die diese Dinge nicht haben.
Da Glück eine Wahl ist, fange damit an, Dinge in deinem Leben zu finden für die du dankbar bist. Es können auch scheinbar kleine, allgemeinere Dinge sein, die wir oft für selbstverständlich halten. Beispielsweise der Geruch von geschnittenem Gras oder das Rauschen des Ozeans. Wenn du diese Dinge in einem Dankbarkeitsjournal festhältst, kannst du dein Glück weiter festigen. Versuche, jeden Tag drei Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist. Studien haben gezeigt, dass dies den Optimismus steigert, die Angst verringert und das Gehirn chemisch positiv verändert.
Versuche, nach dem Sprichwort „ein Silberstreifen am Horizont“ zu leben. Es ist natürlich leichter gesagt als getan, sich auf positive Gedanken zu konzentrieren und negatives Denken zu reduzieren, aber probiere es mit der folgenden Technik: Jedes Mal, wenn du einen negativen Gedanken hast und dir darüber bewusst wirst, ersetzt du ihn durch einem positiven. Diese Praxis hilft dir dabei, deine gewohnten Gedankenmuster so zu trainieren, dass du mehr positive Gedanken und damit Glück in dein Leben bringst.
Deine Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten, wird dich glücklicher machen. Wenn du einen Fehler begangen hast - egal wie groß – zermürbe dir nicht den Kopf darüber. Versuche stattdessen, dich auf deine früheren Erfolge zu konzentrieren und glücklichere Zeiten zu visualisieren.
Stell dieses Stirnrunzeln einfach auf den Kopf! Eine der wichtigsten Figuren auf dem Gebiet der Achtsamkeit und Meditation, Thích Nhất Hạnh, schrieb einmal: "Manchmal ist deine Freude die Quelle deines Lächelns, aber manchmal kann dein Lächeln die Quelle deiner Freude sein."
Das haben auch Studien gezeigt. Unser Lächeln und andere externe Äußerungen wirken als kontinuierliche Rückkopplungsschleife. Dies kann dabei helfen, unsere internen Emotionen zu verstärken. Eine Studie von Wissenschaftlern der University of Kansas hat ergeben, dass ein Lächeln bei stressigen Aktivitäten die Herzfrequenz senken kann. Wenn wir also auch dann lächeln, wenn wir niedergeschlagen sind, fühlen wir uns nach und nach glücklicher (und gesünder). Versuche doch mal, einen Fremden anzulächeln: Denn Glück ist nicht nur eine Wahl, sondern auch ansteckend! Verbreite diese Freude.
Ein Lächeln senkt die Herzfrequenz - und ist ansteckend!
Wenn du dich entscheidest, freundliche oder gütige Handlungen für andere Menschen zu tun, werden sogenannte Glückshormone freigesetzt. Der Neurotransmitter Serotonin, der für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit verantwortlich ist, wird gesteigert. Der Endorphinspiegel steigt ebenfalls an und führt zu einem Phänomen, das als "Helferhoch" bezeichnet wird.
Ein weiterer physischer Vorteil von Freundlichkeit ist, dass sie dazu beitragen kann, Angstzustände zu verringern. Soziale Ängste sind oft mit einer geringen positiven Affektivität (PA) verbunden. Diese bezieht sich auf die Erfahrungen, die eine Person mit positiven Stimmungen wie Freude, Interesse und Wachsamkeit gemacht hat. Eine vierwöchige Studie über Glück der University of British Columbia ergab, dass jene Teilnehmer, die bewusst freundliche und gütige Handlungen ausführten, einen deutlichen Anstieg ihres PA-Niveaus aufwiesen, der während der Studiendauer aufrechterhalten wurde.
Untersuchungen zeigen, dass glücklichere Menschen dankbare soziale Beziehungen haben. Wir Menschen sind eine soziale Spezies und brauchen regelmäßigen Kontakt. Tatsächlich ist wissenschaftlich bewiesen, dass Einsamkeit das Glück verringert. Neuere Studien zeigen, dass sich Einsamkeit auf die Lebenserwartung genau so schädlich auswirken kann wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag. Wenn du dich für Glück entscheiden willst, solltest du dich für gute Freundschaften entscheiden. Sogar eine kurze positive Interaktion mit einem Fremden kann dazu beitragen, dass du dich glücklicher fühlst.
Achtsamkeitsmeditation ist ein einfacher Weg, um dein Glück zu steigern. Beginne deinen Tag kurz nach dem aufwachen mit 10-15 Minuten Meditation: Die sofortige gesteigerte innere Klarheit und Konzentration, die du erhältst, bereitet sich auf das vor dir liegende vor.
Viele Studien haben gezeigt, dass Mediation das Glücksniveau steigern kann, indem sie unter anderem dazu beiträgt, dass sich Stresshormone reduzieren, dass der Teil des Gehirns schrumpft, der die Angst kontrolliert, und das ständige Grübeln zu beenden.
„Egal wie schlecht es im Leben aussieht, es gibt immer etwas Positives, auf das du deinen Fokus legen kannst. Da Glück eine Wahl ist, fange damit an, Dinge in deinem Leben zu finden für die du dankbar bist.“
Und Psychology Today zufolge, ist Meditation die stärkste mentale Praxis, die die Kraft hat, deinen Setpoint für Glück zu verändern. Du wirst dadurch du zu einer fröhlicheren Person und wichtige Bereiche in deinem Gehirn werden buchstäbliche neu verdrahtet, sodass du dich glücklicher fühlen kannst.
Sinnhaftigkeit ist ein Glücks-Faktor, den du auf dein ganzes Leben ausweiten kannst. Unabhängig davon, ob es sich um Freiwilligenarbeit, Gartenarbeit oder politische Aktivitäten handelt, hat sich gezeigt, dass Aktivitäten mit einem bestimmten Zweck das Glück der Menschen steigern und gleichzeitig den Stress reduzieren. Eine Studie der Annals of Behavioral Medicine ergab, dass Menschen, die sich an solchen Aktivitäten beteiligten, 34 Prozent weniger gestresst und 18 Prozent weniger traurig waren.
Der ehemalige US-Präsident Theodore Roosevelt hat einmal gesagt, „vergleichen ist der Dieb der Freude". In der heutigen, von Instagram geprägten Welt, ist dies mehr denn je der Fall. Eine Welt, in der es nur allzu häufig ist, sein Geld, seine Reisen und andere vermeintliche Erfolge oder Glück auf den sozialen Medien zur Schau zu stellen, insbesondere bei der jüngeren Generation. Wenn Glück aber eine Entscheidung ist, dann führt der Versuch, dieses durch den Vergleich mit anderen Menschen zu erreichen, nur zu Unglück.
Vergleiche minimieren das eigene Glück
Daten einer Umfrage unter 19.000 Europäern aus dem Jahr 2010 zeigten, dass diejenigen, die ihre Einkommen mit denen anderer verglichen, weniger zufrieden mit dem waren, was sie hatten. Die für das eigene Glück am schädlichsten Vergleiche waren diese, bei denen die Menschen ihre Einkommen mit denen von Schul- und Universitätsfreunden verglichen (obwohl wir wissen, dass Geld kein Glück kaufen kann, oder?). Entscheide dich dafür, zufrieden mit dem zu sein, das du bereits hast. Hör auf dein Leben mit dem der anderen zu vergleichen: Verbringe weniger Zeit damit, dich durch die Timeline von Instagram oder Facebook zu scrollen.
Abraham Lincoln hat einmal gesagt: „Die meisten Menschen sind ungefähr so glücklich, wie sie es sich vorstellen.“ Und er hatte Recht. Glück ist eine Wahl, aber auch eine tägliche Praxis, die Zeit, Mühe und Engagement erfordert. Wenn du unsere obigen Vorschläge ausführst, solltest du dich bald besser fühlen. Aber wenn es dir damit immer noch nicht gelingt glücklicher zu sein, nimm dir Zeit, um über dein Handeln nachzudenken. Tust du die Dinge, bei denen du dich für Glück entscheidest? Oder lässt du deine Emotionen die Kontrolle übernehmen?
Wenn du versuchst dich glücklicher zu fühlen aber niedergeschlagen oder deprimiert bleibst, wende dich an deinen Hausarzt oder Therapeuten, um professionelle Hilfe zu erhalten. Glück ist eine Entscheidung, und sich für Hilfe zu entscheiden ist auch guter Schritt um loslegen zu können, wenn du dich blockiert fühlst. ●
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Calvin kümmert sich um das englische happiness Magazin und liebt Schwimmen, Yoga, Tanzen und alle Vintage-Dinge. Hier erfährst du mehr.
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