In unserer heutigen betriebsamen, lauten und verunsichernden Welt kann es schwierig sein, inneren (und äußeren) Frieden zu finden. Dee Marques betrachtet drei Schlüsseltechniken, die uns dabei helfen können, einschließlich Achtsamkeit, Schattenarbeit und dem Kultivieren von Gelassenheit.
Es stimmt, dass die Geschichte der Menschheit von unschönen Ereignissen geprägt ist. Vielleicht teilst du auch das Gefühl, dass dieser Tage Konflikte, Hass und Gewalt noch zunehmen. Das Gefühl, nicht genau zu wissen, was in der Welt vorgeht, ist zutiefst verunsichernd und kann deine inneren Frieden, Ruhe und Glück gefährden.
Es gibt jedoch Dinge, die du tun kannst, um diesen Gedanken und Gefühlen entgegen zu wirken. Hier sind einige Ideen, wie du deinen inneren Frieden – und den anderer – stärken kannst, egal wie unsicher die Welt um uns herum auch sein mag.
Im Umgang mit Hass und Gewalt ist Achtsamkeit nötig, um den inneren Frieden zu stärken. Diese drei Schlüsseltechniken kannst du anwenden, um zu versuchen, innere Ruhe und Gelassenheit zu finden.
Innere Ruhe durch Meditation finden
Unser erster Vorschlag ist, Achtsamkeit zu üben. Nicht nur, weil Mindfulness - wie Achtsamkeit auch genannt wird - dir die Möglichkeit bietet, dein innerstes Selbst zu erkennen, sondern auch, weil es die Wahrnehmung deiner Umwelt weiten kann. Tatsächlich haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen die Amygdala zu verkleinern scheint (den Teil des Gehirns, der Angstgefühle kontrolliert), während es gleichzeitig den präfrontalen Kortex aktiviert, der mit Entscheidungsfindung, Bewusstsein und damit bewussten Handlungen in Verbindung steht.
All dies bedeutet, dass Achtsamkeit uns helfen kann, unsere Emotionen zu regulieren, statt einfach nur auf Auslöser zu reagieren. Durch Achtsamkeit kommen wir von reflexartigen Reaktionen zu überlegten Antworten. Mindfulness hilft uns auch dabei, ausgeglichenere Bewertungen darüber zu treffen, was um uns herum vorgeht. Entdecke einige großartige Achtsamkeitsübungen, um öfter im Hier und Jetzt zu leben. Achtsamkeitsübungen für den Alltag wie zum Beispiel achtsames Essen, Duschen, Spaziergänge bei denen du Dankbarkeit kultivierst und die Einführung eines Rituals zum Tagesbeginn.
Hast du mal versucht dich mit Schattenarbeit zu beschäftigen? Diese transformierende Methode basiert auf der Idee, dass unser Empfinden und Handeln gegenüber anderen davon bestimmt wird, was wir uns selbst gegenüber empfinden und wie wir uns selbst wahrnehmen. Der Schatten ist das “negative ich” oder “unsere dunkle Seite“. Anstatt uns auf diesen Schatten zu fokussieren oder ihn zu unterdrücken (wozu sich die meisten von uns verleitet fühlen) sollten wir ihn behutsam erforschen, um mehr über unsere eigenen Vorurteile und Fehlvorstellungen zu lernen. Wenn wir dunkle Gefühle annehmen, kann der Schatten unsere Lehrer*in sein, statt unser Feind.
Wie sieht das Grundprinzip der Schattenarbeit aus?
Zu guter Letzt: Erinnere dich, dass Frieden kein Ziel ist, das durch bestimmte Mittel erreicht werden kann, sondern, dass Friede selbst sowohl das Mittel als auch das Ziel an sich ist. Anders ausgedrückt: Nutze Frieden, um dir durch Güte und Rücksichtnahme deinem Körper und Geist gegenüber selbst inneren Frieden zu bringen. Liebende-Güte-Meditation zum Beispiel reduziert erwiesenermaßen Selbstkritik, stärkt den Frieden mit uns selbst und anderen und erzeugt positive Gefühle fremden Menschen gegenüber.
"Friede selbst ist sowohl der Weg als auch das Ziel an sich."
Balance und Ausgeglichenheit hängen mit der inneren Ruhe direkt zusammen
Gelassenheit zu kultivieren kann dir ebenfalls helfen, sowohl inneren als auch Frieden mit der Außenwelt zu finden. Gelassenheit, eine der vier edlen Wahrheiten in der buddhistischen Tradition, leitet sich aus einem Wort im Sanskrit ab, das „Sehen ohne Störung“ bedeutet.
Gelassenheit ist wird auch als Gleichmut bezeichnet, einer ausgeglichenen Reaktion auf positive und negative Ereignisse oder Gedanken. Es ist die Fähigkeit, einen Geisteszustand zu erreichen, der nicht von Voreingenommenheiten und Vorurteilen beeinflusst werden kann, sondern von Mitgefühl angetrieben wird.
“Im Umgang mit Hass und Gewalt ist Achtsamkeit nötig, um den inneren Frieden zu stärken. Im Grunde genommen müssen wir zuerst die Innenwelt entwaffnen, bevor wir die Außenwelt entwaffnen können.“
Gelassenheit zu kultivieren schließt eine Neuverknüpfung deines Gehirns durch Achtsamkeitsübungen ein. Yoga (z.B. Hartha Yoga, Yin Yoga und insbesondere spezielles Dankbarkeitsyoga) bietet die idealen Bedingungen, daran zu arbeiten.
Hier ein Beispiel: Finde dein Gelassenheitsmantra (etwas, dass dich daran erinnert, unvoreingenommen zu bleiben), beginne deine Yoga Session und nimm jede negative Reaktion zur Kenntnis, die durch Gedanken oder fürü dich schwierige Personen ausgelöst wird. Halte weiter an deinem Mantra fest, während du akzeptierst, dass du selbst für deine eigene Zufriedenheit und inneren Frieden verantwortlich bist.
Natürlich sollten wir alle unser Bestes tun, nicht nur inneren Frieden in unserem Geist zu fördern, sondern auch die Aussage des buddhistischen Lehrers und Aktivisten Thich Nhat Hanh befolgen:
“Lerne die Kunst, eine Person glücklich zu machen und du wirst lernen, deine Liebe für die gesamte Menschheit und alle Lebewesen auszudrücken.”
"Das Ziel ist, Frieden zu spüren, ohne sich friedlich zu fühlen“:
Ein Interview über Achtsamkeit mit MBSR-Coach Dave Potter
Wenn es darum geht, inneren Frieden in schweren Zeiten zu finden, ist es wichtig, der Isolation zu widerstehen, sogar wenn es unseren Urinstinkten zu widersprechen scheint. Du könntest dich zum Beispiel an gemeinschaftsfördernden Initiativen beteiligen. Dies kann helfen, bedeutsame Konversationen mit Andersdenkenden zu etablieren. Auch kannst du dich einem Verein anschließen, der sich dem Kampf gegen Gewalt verschrieben hat, oder versuchen, besser zu verstehen, wie uns Vorurteile und Stereotype beeinflussen. Dazu kannst du dich online oder in deiner Gegend zu Workshops oder Seminaren gegen Vorurteile anmelden.
Zu innerem Frieden finden wir auch durch die Verbundenheit und das Engagement in der Gruppe
Güte und Frieden in dir selbst und der Welt wirst du nicht über Nacht finden, jedoch sind Achtsamkeitsübungen, Schattenarbeit, das Kultivieren von Gelassenheit und der Widerstand gegen Isolation Wegbereiter für Hoffnung und Glück. Um dich in den schweren Zeiten, in denen wir zurzeit leben, zurecht zu finden, wirst du hartnäckig und bereit sein müssen, dein inneres Selbst herauszufordern.
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Bilder: Johannes Plenio, Katie Jowett, Susanna Marsiglia, Nadin Mario
Friederike Jackmuth ist 28 Jahre alt und kommt aus Koblenz. Sie ist Autistin, staatlich geprüfte Übersetzerin und übersetzt für das deutsche happiness Magazin seit Anfang 2021 Artikel.
Den Ausgangsartikel "Inner peace: the 3 key techniques to finding it" sowie die entsprechenden Quellenangaben findet ihr im englischen happiness Magazin.
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